Informationen in Echtzeit


Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen, medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender des Klinikums Stuttgart, bietet Einblicke in die Vorteile der digitalen Pflege- und Behandlungsdokumentation durch den Einsatz von Spracherkennung aus der Cloud. Diese verändert bereits heute den Alltag im Gesundheitswesen, indem sie eine effizientere Datenverarbeitung und eine verbesserte interdisziplinäre Kommunikation ermöglichen.


Teil 1: Wie interdisziplinäre und sektorenübergreifende Prozesse durch Spracherkennung transformiert werden

Prof. Dr. Jürgensen hebt die zentrale Rolle der digitalen Pflege- und Behandlungsdokumentation, vor allem durch Spracherkennung, hervor. Dadurch werden Echtzeitinformationen für interdisziplinäre und sektorenübergreifende Behandlungsprozesse bereitgestellt; diese sind für eine zeitgemäße Versorgung unerläßlich. Informationen werden so schnell, fehlerfrei und über Distanzen hinweg geteilt und analysiert. Dies unterstützt die interdisziplinäre Behandlung unter Einbeziehung verschiedener Fachrichtungen, beispielsweise in der Onkologie.

Selbst der traditionelle Arztbrief ist wertlos, egal wie schön er geschrieben ist, wenn er ein Vierteljahr zu spät kommt.

Teil 2: KHZG im Alltag – Motivation, Führung und greifbarer Nutzen

Prof. Dr. Jürgensen beleuchtet die Auswirkungen des KHZG auf den Alltag des Klinikums Stuttgart. Der Erfolg von digitalen Veränderungsprozessen hängt maßgeblich davon ab, ob die Beteiligten den Nutzen der Neuerungen unmittelbar erleben können. Wenn digitale Lösungen die Arbeit erleichtern, schneller und ortsunabhängig machen, steigt die Akzeptanz signifikant. Durch den Einsatz von Cloud-Computing, Spracherkennung und anderen Technologien, die durch das KHZG gefördert werden, konnte das Klinikum Stuttgart seine Prozesse erheblich beschleunigen und optimieren. Die positive Resonanz und die hohe Nachfrage seitens der Mitarbeitenden bestätigen, dass der wahrgenommene Nutzen der digitalen Dokumentation ihre Einführung und fortlaufende Nutzung rechtfertigt.

Der Einsatz der Spracherkennung wurde durch das KHZG beschleunigt und ausgeweitet. Auch die Cloud kam in diesem Kontext ins Spiel.

Teil 3: Digitalisierungsvorteile über den KHZG Zeitrahmen hinaus sichern

In diesem Segment adressiert Prof. Dr. Jürgensen die Herausforderungen und Chancen der Nutzung von Software as a Service (SaaS) im Gesundheitswesen. Trotz anfänglicher Bedenken bezüglich Datenschutz und Sicherheit hat das Klinikum Stuttgart effektive Lösungen entwickelt, die sowohl mit den Datenschutzbeauftragten abgestimmt als auch praktikabel im Alltag sind. Die digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation erhöht sowohl Effizienz als auch Patientensicherheit und entlastet des Personal. Diese Vorteile müssen über den KHZG-Förderzeitraum hinaus gesichert werden, da sie nachhaltig zur Qualität der Patientenversorgung beitragen.

Teil 4: Kultur der Innovation: Gemeinsam die Zukunft gestalten

Die Schaffung einer innovationsfreundlichen Atmosphäre ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die offene Kommunikation und ein positives Hinterfragen von Prozessen erfordert. Dazu müssen Mitarbeitende aktiv eingebunden werden, um Ineffizienzen zu identifizieren und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Diese Kultur des kritischen Hinterfragens und der stetigen Verbesserung sieht Prof. Jürgensen als entscheidend an, um die Herausforderungen der Digitalisierung und der Krankenhausreform zu meistern. Das Klinikum Stuttgart hat zuletzt mehrere kleine hoch spezialisierte Fachkliniken übernommen und die Integration der neuen Fachbereiche als Chance genutzt, Prozesse neu zu gestalten und das Beste aus verschiedenen Systemen zu vereinen.

THINK. ACT. HEALTH. Die Handlungsempfehlungen.
Interdisziplinäre und intersektorale Vernetzung: Förderung der Zusammenarbeit durch Echtzeitinformationen aus der Cloud, um die Patientenversorgung zu verbessern.
Einsatz von Spracherkennung: Verbesserung der Arbeitsabläufe und der medizinischen Versorgung durch Daten in Echtzeit dank präziser und schneller Dokumentation.
Nachhaltiger Digitalisierung der Pflege- und Behandlungsdokumentation: Nutzung von Spracherkennung und SaaS Lösungen über den Rahmen des KHZG hinaus.
Kultivierung der Innovationskultur: Etablierung eines Umfelds, das das Engagement der Mitarbeitenden für kontinuierliche Innovation fördert.

Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen ist medizinischer Vorstand des Klinikums Stuttgart. Zuvor war er u.a. als Geschäftsführer des Vorstands der Charité – Universitätsmedizin Berlin tätig und leitete dort das klinische Qualitäts- und Risikomanagement. Er ist Facharzt für Innere Medizin und studiere Humanmedizin, Business Administration und Public Health in Berlin, San Diego und New York.