
Ozegowski: Mehr, nicht weniger Tempo.
- TRANSFORMERS.health
- April 15, 2024
- GLOBALE TRANSFORMATION
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Dr. Susanne Ozegowski betont die Notwendigkeit einer beschleunigten Digitalisierung im Gesundheitswesen. Der schnelle Vorstoß in die digitale Transformation, insbesondere durch die Implementierung der EPA, sei unerlässlich ist, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern, sagte die Leiterin der Abteilung Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit auf der DMEA in Berlin.
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„Zu schnell kann es gar nicht gehen“, so Ozegowski, denn Deutschland befindet sich in einer Phase, in der die theoretischen Vorteile der Digitalisierung in die praktische Anwendung überführt werden müssen.
Es ist unsere Pflicht gegenüber den Patientinnen und Patienten in diesem Land, die theoretischen Vorteile endlich in die Praxis umzusetzen.
Gematik nicht „der richtige Ort“ für Definition intersektoraler Prozesse
Ein zentraler Punkt in der weiteren Digitalisierung ist die intersektorale Kommunikation, also die effektive Vernetzung zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, wie niedergelassenen Praxen und Krankenhäusern.
„Die Herausforderung liegt darin, ein System zu etablieren, das nicht nur einzelne Einrichtungen digitalisiert, sondern ein Netzwerk schafft, das den nahtlosen Austausch von Gesundheitsdaten ermöglicht“, betonte Ozegowski.
Die Gematik in ihrer heutigen Form sei jedoch nicht der richtige Ort, um medizinische Prozesse zu beschreiben, da dies nicht zu ihrem Kernwissen gehört. Daher sei es essentiell, von der Diskussion über einzelne Produkte und der Elektrifizierung von Dokumenten abzukommen und stattdessen Versorgungsprozesse zu beschreiben und zu denken. Hier seien alle Akteure gefragt, gerade jene, die „stärker an der Medizin dran sind“.
Kommunikation muss Vertrauen schaffen, um Menschen mitzunehmen
Darüber hinaus ist es notwendig, alle Beteiligten – von Ärztinnen und Pflegenden bis hin zu Patienten – in den Digitalisierungsprozess einzubeziehen. „Kommunikation ist absolut essenziell“, um Vertrauen in die Vorteile der Digitalisierung zu schaffen, Widerstände zu überwinden und eine breite Akzeptanz zu sichern. Dies habe auch die Einführung des E-Rezepts gezeigt: „Diejenigen KVen, die ihre Ärzte aktiv in den Prozess einbezogen und unterstützt haben, verzeichnen deutlich höhere E-Rezept-Nutzungsraten als andere Regionen“, erklärte Ozegowski.
Was steht eigentlich an Datennutzungspotenzialen gegenüber Datenschutz und Datensicherheit?
Zum Vertrauen in die Digitalisierung gehört auch deren Sicherheit. „Die EPA ist sicher“ – so Ozegowski, dank enger Abstimmungen mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BFDI) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
„Wir haben strenge Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien eingeführt, die sicherstellen, dass die EPA nicht nur ein leistungsfähiges, sondern auch ein sicheres Werkzeug für Patienten und Anbieter darstellt“, unterstrich sie. Die Integration eines neuen Digitalbeirats wird zusätzlich helfen, die Balance zwischen Datenschutz und Datennutzung zu optimieren und den Datenschutz weiter zu stärken.
Dr. Susanne Ozegowski sprach im „Dialog: Schnelle Runde – Wird’s was mit der ePa?“ zusammen mit Matthias Meierhofer, Meierhofer AG und Dr. Jens Baas, TK. Moderation: Melanie Wendling, BVITG.
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