
Wissenschaftlicher Artikel zu Cloud Computing in der Charité
- TRANSFORMERS.health
- Januar 23, 2024
- GLOBALE TRANSFORMATION
- cloudfeature
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Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat ihren Ansatz zur Implementierung von Cloud-Computing im Gesundheitswesen vorgestellt. Die Autorinnen und Autoren sehen darin ein mögliches Modell für andere Krankenhäuser, um Cloud-Lösungen einzuführen. Der Artikel wurde in der Zeitschrift „npj Digital Medicine“ veröffentlichten.
Die Studie zeigt, wie Cloud-Computing in das bestehende KIS der Charité integriert wurde, ohne die laufenden Betriebsabläufe zu beeinträchtigen. Die Technologie erleichtert die Vernetzung und den Datenaustausch zwischen Krankenhäusern und verbessert die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten durch die Nutzung großer Datenmengen. Sie fördert auch eine präzisere Analyse von Patientenergebnissen und bietet Feedback für therapeutische Entscheidungen.
Der Artikel betont die Bedeutung der Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften bei der Implementierung von Cloud. Die Autoren diskutieren ausführlich die Anforderungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie des deutschen Bundes- und Landesrechts.
Die Cloud der Charité erfüllt dabei sowohl die DSGVO als auch die Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) und ist gemäß ISO 27001 zertifiziert ist.
Die Studie hebt hervor, dass Cloud-Computing im Gesundheitswesen bereits erfolgreich in verschiedenen Bereichen eingesetzt wird, wie z.B. bei der Bereitstellung von Telemedizin-Diensten, der Analyse medizinischer Bilder und bei der Unterstützung von Behandlungsentscheidungen. Die Charité nutzt die UNITY-Plattform für die Sammlung von Patient Reported Outcome Measures (PROMs) und Patient Reported Experience Measures (PREMs) sowie für die KI-gestützte Analyse von Big Data-Sets, wie z.B. prä- und postoperativen Bildern der Lendenwirbelsäule.
Trennung von personenbezogenen Informationen und medizinischen Daten
Ein zentraler Aspekt des Ansatzes der Charité ist die Trennung von personenbezogenen Gesundheitsinformationen von medizinischen Daten und die starke Verschlüsselung der Daten. Die Speicherung der Daten erfolgt sicher auf den lokalen Servern der Charité, und es wird streng darauf geachtet, dass möglichst wenig personenbezogene Daten gespeichert werden.
Der Artikel betont auch die Bedeutung der intersektoralen Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Pharma- und Medizinprodukteunternehmen im Rahmen des AIQNET-Konsortiums. Dieses Konsortium zielt darauf ab, ein interoperables, datenbasiertes Ökosystem für die Gesundheitsversorgung zu schaffen, das sowohl rechtliche als auch technische Sicherheit bietet.
Abschließend stellen die Autorinnen und Autoren fest, dass es Cloud-Lösungen bedarf, um mit der raschen Entwicklung der Medizin, dem dramatischen Anstieg des medizinischen Datenvolumens und dem Bedarf an regionaler, nationaler und internationaler Interoperabilität Schritt zu halten. Dieser Ansatz könnte ein Leitfaden für andere Einrichtungen sein, die ähnliche digitale Transformationen in Betracht ziehen.
Hier finden Sie den gesamten Artikel in Englisch.