
Von Skepsis zur Innovation
- TRANSFORMERS.health
- Januar 8, 2024
- GLOBALE TRANSFORMATION
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Die Cloud-Debatte ist unausgewogen, da ihre Vorteile oft nur am Rande erwähnt werden. Was ist zum Beispiel mit der viel diskutierten IT-Sicherheit von „On-Premises“? Daniela Aufermann fordert Offenheit für Innovationen und eine ausgewogene Berichterstattung.
IT-Abteilungen sind bei der Public Cloud skeptisch, insbesondere in Bezug auf den Schutz von Patientendaten. Bei genauerer Betrachtung steckt jedoch mehr dahinter: Mitarbeitende haben oft das Gefühl, dass die Cloud ihnen etwas wegnimmt – möglicherweise sogar ihren Arbeitsplatz. Solche Bedenken basieren oft auf einer allgemeinen Unkenntnis der Thematik.

Denn, der Betrieb von Cloud-Diensten macht Sinn. Knappe Ressourcen und Fachkräftemangel treffen auf einen wachsenden Katalog komplexer IT-Anforderungen. Daher wächst die Zahl der in der Cloud betriebenen administrativen Systeme und Patientenportale. Diesem Trend werden klinische Systeme folgen, vorausgesetzt es ist klar definiert, welche Komponenten und Daten lokal gespeichert werden müssen, wo die Server stehen und wie die Schnittstellen gestaltet sind.
IT wird zur Brücke zwischen medizinischem Personal und Cloud-Anbietern
Im Zeitalter der Cloud fungieren IT-Mitarbeitende als Vermittler zwischen Anbietern und Nutzerinnen und Nutzer der Cloud. Neben technischem Know-how sind dabei Softskills wie Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit, komplexe technische Sachverhalte verständlich zu erklären, von großer Bedeutung.
In Krankenhäusern dominiert zwar noch der On-Premise-Betrieb, was die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern oft auf das Management von Systemupdates beschränkt. Beim Wechsel zur Cloud sind daher neue Kenntnisse erforderlich, zum Beispiel zu EVB-IT Cloud-Rahmenverträgen und zur Definition von SLAs. Auch Erfahrungen mit Schnittstellen, Routing und Netzwerksicherheit sind relevant, ebenso die Fähigkeit, eine schnelle und sichere Verbindung nach außen aufzubauen.
Risiken gibt es immer; aber solche, welche den Betrieb von Anwendungen in der Public Cloud betreffen, lassen sich vertraglich absichern.
Daniela Aufermann
Anbieterseitig ist es wichtig, die eigenen Prozesse und die erforderlichen Schritte auf Kundenseite klar zu kommunizieren, um eine erfolgreiche Umsetzung von Projekten zu ermöglichen. Dazu gehört, dass Krankenhäuser über die Fähigkeiten der Mitarbeitenden des externen Dienstleisters informiert werden.
Der Weg in die Cloud muss mit den IT-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Anbietern gemeinsam gegangen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass Anwendungen und Daten in der Cloud gut betreut werden und die IT dazu beitragen kann, Krankenhäuser bei ihren strukturellen, finanziellen und operativen Herausforderungen angemessen zu unterstützen.
Daniela Aufermann ist Chief Digital Officer (CDO) an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik / Vestische Caritas-Kliniken GmbH in Datteln. Nebenberuflich ist sie als Lehrbeauftragte für Digital Health und Gesundheitstechnologie an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft tätig und engagiert sich ehrenamtlich im Verein Purpose:Health.eV.