DigitalRadar: KHZG bald Geschichte – und dann?
- TRANSFORMERS.health
- März 19, 2024
- DIGITALE REIFE
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Jörg Studzinski, Projektleiter für Digitalisierung bei Agaplesion, erörterte auf der WCBL-Konferenz in Leipzig, die Anforderungen und Perspektiven von digitalen Reifegradmessungen im Krankenhausumfeld – insbesondere angesichts der anstehenden zweiten Datenerhebung des DigitalRadars. Ursprünglich als Instrument zur Erfolgsmessung der KHZG Fördertatbeständeeingeführt, sieht Studzinski in Reifegraderhebungen wie dem DigitalRadar ein potenzielles Werkzeug für Krankenhäuser, um auch langfristig ihre digitale Transformation voranzutreiben. Die Herausforderung liegt darin, die aus der Reifegradmessung gewonnenen Erkenntnisse effizient zu nutzen und in strategische Planungen zu integrieren.
Studzinski betonte, dass mit dem nahenden Ende des KHZG nicht nur die Fördermittel, sondern auch die damit verbundenen spezifischen Anforderungen an die Krankenhäuser auslaufen. Damit ist die digitale Transformation der Krankenhäuser aber längst nicht beendet, denn die Anforderungen an ein digital vernetztes, interoperables und effizienteres Gesundheitswesen steigen kontinuierlich weiter an.
Für die Krankenhäuser geht es nicht nur um die Erfüllung der KHZG-Kriterien, auch wenn diese vielerorts aktuell Priorität genießen. Grundsätzlich geht geht es darum, basierend auf den Ergebnissen von Reifegraderhebungen wie dem DigitalRadar konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten, um die eigene digitale Strategie zielgerichtet weiterentwickeln zu können.
Ein wichtiger Aspekt ist das Benchmarking. Krankenhäuser wollen verstehen, wo sie im Vergleich zum Wettbewerb stehen und welche strategischen Schritte sie unternehmen müssen, um ihre digitale Transformation erfolgreich fortzusetzen. Die Teilnahme am DigitalRadar und die daraus resultierenden Erkenntnisse sind somit entscheidend für die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der digitalen Strategien.
DigitalRadar kann helfen, dass Deutschland aufholt
Studzinski griff auch die Herausforderungen und den zeitlichen Aufwand bei der Datenerhebung auf. Der Prozess erfordert die Beteiligung zahlreicher Stakeholder innerhalb der Krankenhäuser und kann viele Stunden in Anspruch nehmen. Bezüglich der Allokation der KHZG-Fördermittel schätzt Studzinski, dass je nach Krankenhaus ein signifikanter Anteil von etwa 60% direkt in die Beschaffung von Soft- und Hardware oder die Anpassung von Schnittstellen fließt, zugleich jedoch um die 40% für Beratung, Rechtsberatung und interne Personalkosten aufgewendet wird.
Zum Abschluss seines Vortrags betonte Studzinski die anhaltende Relevanz des DigitalRadars über das KHZG hinaus. Der DigitalRadar bietet die Chance, nicht nur den Status quo der digitalen Transformation in den Krankenhäusern zu evaluieren, sondern auch zukünftige Richtungen und strategische Ziele zu definieren. Das Ziel ist es, die Möglichkeiten digitaler Technologien und Prozesse zur Optimierung der Patientenversorgung zu nutzen. Letztlich sollten die deutschen Krankenhäuser hierbei auch im internationalen Vergleich aufholen. Insofern wäre auch nach Beendigung der KHZG-Förderung eine Fortführung der Reifegradmessung wünschenswert, Mit dem DigitalRadar steht ein Instrument bereit, welches sich dafür anbietet – vor allem, wenn die Erfahrungen aus den bisherigen Messungen in die kontinuierliche Verbesserung des Erhebungsinstruments und die Auswertungsmöglichen einfließen.